Die Geschichte unserer Orgel

Orgel 1969
Orgel 1969

Die Orgel der Dürrnberger Kirche hat eine bewegte Geschichte. Kein Geringerer als Franz Xaver Gruber (1826-1871) machte sich im Jahre 1859 Gedanken über eine neue Orgel für den Dürrnberg. Nachdem im selben Jahr im Salzburger Dom die Vierungsemporen samt Orgeln abgerissen worden waren, kaufte die Pfarre auf Grubers Betreiben die nördliche Trompeterorgel (Heilig-Geist-Orgel), die erst 1842 unter Verwendung älteren Materials von Ludwig Mooser erbaut worden war. Orgelbauer Johann Nepomuk Mauracher (1818-1884) baute diese 1860 modifiziert in ein ebenfalls gebrauchtes, aus Saalfelden beschafftes Orgelgehäuse (1832 erbaut) am Dürrnberg ein. Viele der jetzt fast 400 Jahre alten Pfeifen aus dem Dom, welche der berühmte Wolfgang Amadeus Mozart dort bereits hörte und vermutlich auch zum Musizieren nutzte, sind heute noch vorhanden.

 

Im Jahre 1969 meinte man, das Instrument klanglich dem aktuellen Zeitgeschmack anpassen zu müssen. Das meiste Pfeifenwerk – inklusive der Dompfeifen – überlebte, doch wurde die Technik nicht einfach repariert, sondern im Trend der Zeit mit modernen Industriematerialien erneuert, wie z.B. Pressspan, PVC-Rohre und Aludrähte. Während das wertvolle Pfeifenwerk bereits 2015 vor weiterem Verfall bewahrt werden konnte, so hatte die experimentelle Technik von 1969 (z.B. alle Bälge, der Spieltisch oder hunderte von Mechanikteilen) mittlerweile ihre Lebensdauer weit überschritten und musste dringend ersetzt werden.

 

Nach den teils entstellenden Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert, denen unter anderem der Dom-Spieltisch von 1842 zum Opfer gefallen war, erfolgte 2020 bis 2021 durch Orgelbaumeister Josef Maier aus Hergensweiler bei Lindau eine grundlegende Restaurierung, durch die der Zustand von 1860 annähernd wiederhergestellt werden konnte. Neben der Restaurierung aller noch vorhandenen historischen Teile, konnten abermals aus Saalfelden ein Spieltisch, zwei Pedalwindladen und das Register Octav 2' von 1832 übernommen werden, welche somit nach 160 Jahren wieder mit ihrem Gehäuse vereint wurden. Die Windversorgung geschieht jetzt mittels zweier neu angefertigter Einfaltenbälge. Auf dem größeren Saalfeldener Pedalladen fand zudem ein bereits 1860 von Franz Xaver Gruber gewünschter aber damals nicht realisierter Quintbass 5 1/3' Platz. Ebenfalls konnte erstmals ein Zungenregister, hier Bombardon 16' genannt, eingebaut und die Pedalventilkoppel reaktiviert werden. Die Dürrnberger Orgel ist heute eines der wertvollsten Instrumente im ganzen Land, weist sie doch unter anderem auch Pfeifen der Hoforgelbauerdynastie Egedacher auf, welche bereits zu Mozarts Zeiten im Dom erklangen. (Mehr zur Restaurierung 2020-2021 hier.)

 

Die Pfarre Dürrnberg ist den zahlreichen Spendern aus der Bevölkerung sowie der Gemeinde Hallein, dem Land Salzburg und dem Denkmalamt für ihre großzügigen finanziellen Unterstützungen zu großem Dank verpflichtet. Nur durch die Geldspenden wurde diese Renovierung der Orgel möglich, die nun wieder in höchster Qualität erklingen kann.