Geschichte

Andachtsbildchen aus 1620
Andachtsbildchen aus 1620

Der hl. Rupertus gründete um das Jahr 700 die Stadt und die Diözese Salzburg, dabei wurde ihm das Gebiet mit dem Dürrnberg als Donation gegeben. Der Heilige mit dem Salzfass wurde nicht nur Landes- und Diözesanpatron, sondern auch der lokale Schutzpatron des Bergbaues und seiner Arbeiter. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurden die Salzvorkommen, die bereits die Keltern genutzt haben, wiederentdeckt und abgebaut. Im Zusammenhang damit wird ein erster Kirchenbau gesehen, der nach der Überlieferung auf dem Hallerbühel gestanden sein soll.

Im Jahr 1347 ist eine Stiftung zugunsten der Kirche "Unsrer Frawen auf dem Perchk" bezeugt. Damals hat schon eine Marienwallfahrt bestanden, die wohl die älteste im Lande ist. Der Ursprung und Anlass dieses Wallfahrtsortes ist unbekannt - wir wissen nicht, ob es ein wunderbares Geschehen war oder ob Not und Gefahr die Menschen zu Maria ihre Zuflucht nehmen ließ. Eine am Turm noch erhaltene Glocke von 1504 trägt ein Flachrelief mit dem ältesten Marienbild Dürrnbergs.

 

Eine Blüte erlebte die Wallfahrt zur Dürrnberger Muttergottes in der Barockzeit. Die ersten Zeugnisse der barocken Wallfahrt beginnen im frühen 17. Jahrhundert. Das Einzugsgebiet der Wallfahrer erstreckte sich auf den Tennen- und Flachgau und den Rupertiwinkel, daneben sind auch Gebetserhörungen aus Kärnten, Tirol, Bayern und sogar aus Schlesien und Ungarn überliefert.  Aus dem Pinzgau führte aufgrund überstandener Pestepidemien die bis heute bestehende große Bartholomä-Wallfahrt über das Steinerne Meer und den Königssee nach Dürrnberg. Seit einem großen Schiffsunglück 1688 endet diese aber in St. Bartholomä. Um dem Zulauf an Wallfahrern gerecht zu werden, waren ab 1650 drei bis vier Ordenspriester der Augustiner Eremiten seelsorglich tätig.

Foto: R. Weidl, Verlag St Peter
Halleiner Votivbild von 1673, Foto: R. Weidl, Verlag St Peter

Auskunft über die Motive der Wallfahrer geben einige noch erhalten Votivbilder. In verschiedenen Anliegen wie körperlichen Gebrechen, Unglücksfällen und Verzweiflung wandten sich die Pilger an die Dürrnberger Gnadenmutter um Fürsprache. Eine besondere Rolle spielte auch das Vertrauen in Maria als Heil der Kranken. Ein Votivbild bezieht sich auf die Brandkatastrophe in Hallein im Jahr 1673, die dank der Fürbitte Mariens relativ glimpflich ausgegangen ist.

 

"Den siebenden Heumonat ist in der Stadt Hallein zu Mitternacht die gefährlichste Feuersbrunst entstanden, die wegen des heftigen Windes der ganzen Stadt das Verderben drohete, da schon zwei Häuser in der Asche lagen. Damaliger Dechant rufte im Namen der ganzen Gemeinde um Hilfe im Dürrnberg mit Gelobung einer Wallfahrt, und die Flammen legten sich, als wären sie durch eine gewaltigen Platzregen gedämpfet worden."